Was
geschieht mit der Weihbuschel nach der Segnung? Früher wurden die geweihten Kräuter im Haus in den „Herrgottswinkel“ gestellt oder unter einen Dachsparren gesteckt, vielleicht auch im Stall angebracht. Wenn jemand krank war, machte man einen Tee daraus. Kranken Tieren mischte man etwas davon ins Futter, geweihtes Getreide gab man dem neuen Saatgut zu. Bei Gewitter warf man die Kräuter ins offene Feuer als Schutz gegen Blitz oder Seuchen, den Toten legte man in den Sarg ein Kreuz aus den geweihten Zweigen. Und natürlich waren dabei Glaube und Aberglaube nah beieinander. Und der Brauch heute? Was er damit tut, möge sich jeder selbst überlegen. · Vielleicht ist die Weihbuschel ein Anlass, dass wir die Natur wieder entdecken und sie wieder mehr schützen, · ein Hinweis, dass wir die Heilkraft der Pflanzen neu schätzen, · und ein Zeichen, das uns erinnert, dass Gott es gut mit uns meint: und alles, was unser Leben auf dieser Erde heil macht, ist eine Ahnung und ein Vorgeschmack und ein Vorschuss auf das, was uns blüht am Ende. |