Die Albvereins-Ortsgruppe Uhingen und der Filsgau hatten sich gehörig ins Zeug gelegt für die Gäste der Hauptversammlung des Schwäbischen Albvereins am Sonntag, 25. Mai in Uhingen. Drei Wanderungen, eine naturkundliche Exkursion, zwei Stadtführungen und Tanzdarbietungen der Volkstanzgruppe Süßen.
Dazu einen Tanzworkshop und ein buntes Danzfeschd am Vortag, das mit 180 Gästen hervorragend besucht war. Die Albvereinsfamilie und die Albvereinsjugend sorgten für Spiel und Spaß für die jungen Teilnehmenden. Die vielen angereisten Albvereinler und Gäste aus Uhingen freute es. Sie saßen noch lange bei Kaffee und Kuchen zusammen.
Am Vormittag versammelten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Ortsgruppen und der Gremien des Vereins sowie weitere Interessierten zur Hauptversammlung im Uditorium, wo sie vom Göppinger Landrat Edgar Wolff, dem Uhinger Bürgermeister Matthias Wittlinger und dem stellvertretenden Gauvorsitzenden Hans-Jürgen Digel herzlich begrüßt wurden.
Albverein als soziales Netz und Ort der Begegnung
Landrat Edgar Wollf und Bürgermeister Matthias Wittlinger
Wolff dankte dem Schwäbischen Albverein für sein Engagement. „Sie machen mit viel Ehrenamtlichem Engagement unsere schöne Natur für Einheimische und Gäste erlebbar.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Löwenpfade, ein Netz von zertifizierten Wanderwegen im Landkreis Göppingen, die es ohne das Engagement von Akteuren aus dem Filsgaus nicht geben würde.
Bürgermeister Wittlinger dankte den Wegewarten des Vereins für die Pflege der Wanderwege in der Region. Außerdem hob er das Engagement der Ortsgruppe Uhingen für eine Orchideenwiese in der Kommune hervor. Der Albverein sei ein soziales Netz, ein Ort der Begegnung, des Zuhörens und des Mitmachens in einer Zeit, in der viele Orientierung suchen, so Wittlinger weiter. „Herzlichen Dank dafür!“
Lebendig und humorvoll erzählte „Wanderung“ durch den Filsgau
Der stellvertretende Gauvorsitzende Hans-Jürgen Digel nahm die Teilnehmenden mit auf eine lebendig und humorvoll erzählte „Wanderung“ durch die Landschaften des Filsgaus mit seinen 29 Ortsgruppen und rund 4.500 Mitgliedern. Er dankte der Ortsgruppe Uhingen für ihre Gastfreundschaft und prägte den wahrscheinlich einprägsamste Satz des Vormittags in Zusammenhang mit dem Danzfeschds am Abend des DFB Pokalfinales: „Die Tänzerinnen und Tänzer beim Danzfeschd haben fast schöner getanzt als Angelo Stiller durch die Abwehrreihen von Arminia Bielefeld.“
Grüße und Dank der Landesregierung
Grüße der Landesregierung überbrachte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz. Sie hob den Wert des Ehrenamts und der Gemeinschaft hervor in einer Zeit, die von Vereinzelung und hohem Druck geprägt sei. Das Vereinsleben des Schwäbischen Albvereins zeige einen Kontrast zum schnelllebigen Alltag und biete einen gesunden Ausgleich. „Das hat nichts mit rückwärtsgewandter Volkstümelei zu tun“, so Kurtz weiter. Vielmehr gelte es das Gute des Heutigen mit dem Bewährten früherer Generationen zu verbinden.
Kurtz würdigte den Schwäbischen Albverein als verlässlichen Partner und hob insbesondere die enge Zusammenarbeit und die guten Gespräche des Vereins mit dem Forst BW hervor.
Herausforderungen für den Schwäbischen Albverein
Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und Hauptjugendwart Mats Thiele berichteten nach den Grußworten über die Aktivitäten und Herausforderungen, die der Schwäbische Albverein derzeit zu bewältigen hat.
2024 sind auf Ortsgruppenebene fast 11.000 geführte Wanderungen mit rund 186.000 Teilnehmenden durchgeführt worden. Damit habe man das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht, so Rauchfuß. Aber die Zahlen weisen nach oben. Der Albvereinspräsident rief die Mitglieder auf, vor allem auch auf Gauebene wieder mehr zusammenzukommen, Netzwerke zu knüpfen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. „Wir brauchen den Austausch“, betonte er, „und wir müssen wieder mehr an unserer Gemeinschaft arbeiten.“
Rauchfuß berichtete zudem über die Anstrengungen, den Haushalt des Vereins zu konsolidieren. Investitionen in Wanderheime würden derzeit in einer AG Konsolidierung bewertet. Er würdigte zudem auf die erfolgreichen Anstrengungen vieler Ortsgruppen hin, vor Ort Spenden für nötige Renovierungsarbeiten an Aussichtstürmen zu sammeln. Die Klimaumlage, die 2024 mit dem Mitgliedsbeitrag erhoben wurde, beläuft sich auf knapp 140.000 Euro. Dieses Geld soll für eine Photovoltaik-Anlage für das Wanderheim Burg Derneck verwendet werden. Eine mögliche Umsetzung wird von Fachleuten geprüft.
Jugend bereitet Jubiläumsjahr 2026 vor
Hauptjugendwart Mats Thiele berichtete über die vielfältigen Aktivitäten und Freizeiten in der Schwäbischen Albvereinsjugend. Außerdem stellte er das Projekt „Sichtbar im ganzen Ländle“ vor, das unter anderem die Anstrengungen der Albvereinsjugend mehr in den Ortsgruppen Fuß zu fassen, bündelt. Zudem bereite man das Jubiläumsjahr 2026 vor, so Thiele. Dann feiert die Schwäbische Albvereinsjugend nämlich ihren 100. Geburtstag. Es wird unter anderem eine zentrale Feier im Jugendzentrum Fuchsfarm in Albstadt-Onstmettingen geben.
Für die musikalische und tänzerische Umrahmung sorgte das Duo Barrique aus Uhingen und die Kindervolkstanzgruppe der Ortsgruppe Süssen.