Blasiuskapelle in Schwarzach
Unser Oberschwaben ist reich an schönen Kirchen und Kapellen. Besonders die Barockzeit hat unseren 
Landstrich mit Gotteshäusern von seltener Pracht beschenkt. Tiefe Religiosität drückt sich darin aus. 
Ein Kirchenbau ist nie Selbstzweck, sondern der Raum, in dem die geistige Kirche lebendig werden soll.
Die Kapelle in Schwarzach kann zwar an die herrlichen Kirchen in Steinhausen oder Sießen nicht 
heranreichen, doch verdient sie wahrhaftig mehr Aufmerksamkeit als ihr bisher zuteil wurde. Mit der 
einfachen aber schönen bäuerlichen Barockausstattung ist sie ein echtes Kleinod unter den Kapellen 
unserer Gegend.
Bei der Renovierung wurde festgestellt, dass es sich bei dem in seinen westlichen Teilen noch 
erhal­tenen Urbau um den ältesten Kirchenbau in der Umgebung von Saulgau handelt. Die Ent­stehung
der Umfassungswände von Schiff und Chor, mit den zwei nachträglich zugemauerten Rundbogenfenstern 
an der Ost- und Nord­seite, geht wahrscheinlich noch über das Jahr 1200 zurück.
Mit dem runden, dreiviertel-kreisförmigen Chor spiegelt die Kapelle eine ganz ungewöhnliche Bauform 
wieder, die in dieser Art im süddeutschen Raum nahezu einmalig ist.
Aus den in der Nähe noch vorhandenen Gräben und Wällen kann ge­schlossen werden, dass das Bauwerk
den verbliebenen Rest einer ehemaligen Adelsburg darstellt. Wären diese Zeugen einer längst vergangenen 
Zeit nicht vorhanden, würde man dem kleinen, abgele­genen Ort schwerlich die Bedeutung zumessen, die er
im Mittelal­ter einmal gehabt hat. Dies bezeugt auch die Tatsache, dass die Kapelle bis zum Jahr 1812
(über 550 Jahre) Pfarrkirche einer eigenen Pfarrei Schwarzach war.
Die vermutlich älteste Benennung des Ortes datiert aus dem Jahre 973. Nach der Chronik des Gallus 
Öhim aus Reichenau schenkte der im Jahr 973 in der Kapelle St. Erasmy auf der Reichenau begrabene
Herzog Berchthold von Schwaben dem Kloster Reichenau unter anderem Dörfer und Höfe in Marchtal,
Schwarzach (Suarza), Hundel­fingen, Pflummern, Grüningen, Möhringen, Göttingen, Daugendorf und Tissen.
Da es in jener Zeit kein anderes Schwarzach gibt oder bekannt war, muss es sich um Schwarzach bei 
Saulgau handeln, zumal die genannten Orte alle in der näheren Umgebung liegen.





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